

Hufrehe (medizinisch: Laminitis) ist eine schwere, entzündliche Erkrankung der Huflederhaut, bei der die Verbindung zwischen Hufwand und Hufbein geschädigt wird.
Diese Verbindung hält das Hufbein in seiner richtigen Position im Huf. Wird sie geschwächt, kann es zu einer Rotation oder Absenkung des Hufbeins kommen– eine akute Notsituation, die extreme Schmerzen verursacht und unbehandelt lebensbedrohlich ist.
Die Huflederhaut (Lamellen) entzündet sich → Durchblutungsstörung
Die Verbindung zwischen Hufwand und Hufbein wird aufgeweicht oder zerstört
Das Hufbein kann sich drehen (rotieren) oder nach unten absinken (senken)
Der Druck auf die Hufsohle nimmt zu → stärkste Schmerzen und Lahmheit

EMS (Equines Metabolisches Syndrom) →Insulinresistenz → Durchblutungsstörung im Huf
Cushing (PPID) → Hormonstörung → geschwächte Hufstruktur
Übergewicht → mehr Belastung, mehr Risiko

Plötzliche Futterumstellung
Zu viel stärke- und zuckerreiches Futter (z. B. Getreide, Frühlingsgras)
Heu oder Gras mit hohem Fruktangehalt (Frühjahr/ Herbst!)

Überbelastung (z. B. ein Bein entlastet →das andere überlastet)
Zwanghaftes Stehen auf hartem Boden

Nachgeburtsverhalten (bei Stuten)
Koliken, Infektionen, Vergiftungen → Toxine schädigen Huflederhaut

Tierarzt rufen – SOFORT!
Bewegung sofort stoppen
Pferd auf weichen Boden (dickes Spänebett oder Sand)
Hufe kühlen (kaltes Wasser, Eis, nasse Tücher)
Kein Futter mehr geben (nur Heu mit niedrigem Zuckergehalt)
⛔ Achtung: Akute Hufrehe ist ein medizinischer NOTFALL!

Kein Weidegang bei Rehe-Wetter (Frühjahr, Herbst, kühler Morgen)
EMS- oder Cushing-Pferde konsequent füttern und bewegen
Kein plötzlicher Futterwechsel
Keine Getreide- oder Zuckerleckerlis bei rehegefährdeten Pferden
Regelmäßige Kontrolle der Hufbalance durch den Hufschmied
Hufrehe ist keine Krankheit der Hufe – sondern eine Krankheit, die sich in den Hufen zeigt.
Ursache liegt fast immer im Stoffwechsel oder Management – und dort muss man ansetzen.
